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Übergabe Förderurkunde durch Staatsminister Aiwanger für die H2-Tankstelle am Logistikzentrum Pleinting

Übergabe der Förderurkunde für den neuen Autohof des Autobahndreiecks A94/A3

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger besuchte den lokalen Energieversorger Maier Korduletsch in dessen Logistikzentrum in Pleinting, um eine Förderurkunde für den Aufbau einer Wasserstofftankstelle für LKW und Busse am neuen Autobahndreieck Pocking (A3/A94) zu überreichen.

Grüner Wasserstoff für die Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs

Die Übergabe der Urkunde wurde genutzt, um im Rahmen eines Wirtschaftsgesprächs die Entwicklung im Bereich Wasserstoff und die Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs zu diskutieren. Dabei waren neben Minister Aiwanger auch Vertreter aus Wirtschaft und Industrie anwesend, darunter Bernhard Wasner, Geschäftsführer der Paul Nutzfahrzeuge GmbH, sowie Günter und Constantin Troiber, Geschäftsführer des Lebensmittellogistikers Troiber aus Hofkirchen, die bereits seit Mitte letzten Jahres einen Wasserstoff-Truck im Einsatz haben.

Lorenz Maier: „Wenn wir die ambitionierten Klimaziele im Schwerlastverkehr erreichen wollen, benötigen wir grünen Wasserstoff. Um unsere Projekte realisieren zu können, ist es für uns zwingend erforderlich, dass wir langfristig verlässliche und klare Rahmenbedingungen vorfinden. Wir freuen uns über die Förderung, die dazu einen wichtigen Baustein liefert.“

 Unsicherheiten bei der Förderung hemmen den Fortschritt

Die kürzliche Kehrtwende der Bundesregierung in der Förderung von Wasserstoff in der Mobilität hat bei mittelständischen Investoren für Verunsicherung gesorgt. Viele Unternehmen haben im Vertrauen auf langfristige Programme erhebliche Investitionen getätigt und sehen sich nun mit einer unklaren Perspektive konfrontiert, fühlen sich zum Teil sogar im Stich gelassen. Dabei ist es in Expertenkreisen vollkommen unstrittig, dass Wasserstoff neben batterieelektrischen Lösungen eine bedeutende Rolle spielen wird.

Bernhard Wasner, Geschäftsführer der Paul Group, betont die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Betrachtung: „Damit sich die H2-Technologie auf der Straße etabliert, braucht es neben einer starken Infrastruktur auch zuverlässige marktverfügbare Fahrzeuge und das alles innerhalb einer wettbewerbsfähigen Gesamtkostenstruktur (TCO). Wir bei Paul arbeiten daher ungeachtet der fehlenden Förderkulisse weiter an zukunftsweisenden Wasserstoff- und batterieelektrischen Antriebstechnologien und Fahrzeugen.“

Trotz der Unsicherheiten bleibt die Branche also aktiv und treibt Innovationen voran.

Regulatorische Anforderungen treiben die Transformation voran

Mit der EU-Verordnung über den Aufbau alternativer Kraftstoff-Infrastrukturen (AFIR), die seit April 2024 in Kraft ist, wird der Ausbau von Tankstellen für alternative Kraftstoffe entlang der Transeuropäischen Verkehrsnetze (TEN-V) verpflichtend.

Gleichzeitig verschärfen die neuen CO₂-Emissionsnormen der EU den Druck auf die Logistikbranche, bis 2040 ihre Klimaziele zu erfüllen. Ohne eine entsprechende Infrastruktur sind diese Vorgaben jedoch kaum realisierbar.
Die drei Geschäftsführer von Troiber erklären: „Eines unserer wichtigsten Ziele für die Zukunft ist die Reduktion der CO₂-Emissionen. Hier sehen wir uns als größter Lebensmittelgroßhändler in der Region, ganz klar in der Verantwortung.

Eine wichtige Grundlage hierfür ist der schnelle Ausbau der notwendigen Infrastruktur in Deutschland. Hier ist klar unsere Regierung gefordert, ansonsten sind unsere Ziele trotz aller Bemühungen und Kosten nicht umsetzbar. Zudem ist es dringend erforderlich die alternativen Kraftstoffpreise zu reduzieren – aktuell liegen wir bei einer Tankfüllung mit alternativen Antrieben im Vergleich zu Diesel im doppelten Bereich. Hier braucht es dringend Lösungen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche nicht zu gefährden und zugleich die CO₂-Emissionen erfolgreich reduzieren zu können."

 Innovationskraft und regionale Wertschöpfung im Fokus

Die Teilnehmer des Gesprächs betonten die Bedeutung regionaler Vorzeigeprojekte wie des geplanten Elektrolyseurs, der als Meilenstein für die Wasserstoffwirtschaft in der Region gilt. Jedoch äußerten sie auch die Sorgen über die weitere wirtschaftliche Entwicklung und dessen Auswirkung auf die Unternehmen und die Region.

Minister Aiwanger versteht würdigte gleichzeitig die Innovationskraft, die trotz allem von Maier Korduletsch und seinen Partnern an den Tag gelegt wird: “Wir müssen alle Fäden bündeln. Ohne Tankstellen wird es keine H2-Fahrzeuge geben, ohne Fahrzeuge sind die Tankstellen nicht rentabel zu betreiben. Insgesamt konnten wir bereits 30 Tankstellen über unser Förderprogramm auf den Weg bringen. Das geht aber nur, wenn uns aufseiten der Wirtschaft die richtigen Partner zur Seite stehen. Ich freue mich, dass wir in Bayern Unternehmen haben, mit denen wir gemeinsam an einer flächendeckenden Wasserstoffinfrastruktur arbeiten können."

Bildunterschrift:
Förderurkundenübergabe durch Staatsminister Aiwanger am Logistikzentrum Pleinting
v.l. Alexander Maier, Bernhard Wasner, Lorenz Maier, Hubert Aiwanger, Max, Constantin und Günter Troiber

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