Neue Klimakiller: Kryptogeld, Kryptowährung, Bitcoins

06.02.2018 - Die Erzeugung von Bitcoins, einer Kryptowährung, verbraucht extrem viel Energie. Für eine einzige Bitcoin-Überweisung werden nach Expertenschätzung etwa 250 Kilowattstunden verbraucht. Mit dem massiven Kursanstieg kann das Krypotgeld schnell zum nächsten Klimakiller werden und den Kampf gegen die Erderwärmung und somit die Einhaltung der Klimaschutzziele gefährden.

Was sind Kryptowährungen?

Kryptowährungen oder Kryptogeld sind digitale Zahlungsmittel mit einem dezentralen und sicheren Zahlungssystem. Im Gegensatz zu Zentralbankgeld werden Kryptowährungen nur durch Private geschöpft. D.h. Kryptogeld ist frei und nicht von einem zentralen Organ kontrolliert, sondern von einer digitalen Gemeinschaft.

Die Bezeichnung Kryptogeld kommt vom Begriff Kryptographie, der Wissenschaft der Verschlüsselung von Informationen. Heute ist die Kryptographie etwas weiter gefasst. Sie befasst sich allgemein mit dem Thema Informationssicherheit.

Mittlerweile gibt es über 4.500 Kryptowährungen. Die bekanntestes und erste ist der seit 2009 gehandelte Bitcoin.

Was sind Bitcoins?

Bitcoins sind die bekannteste Kryptowährung. Als digitales Zahlungsmittel werden Bitcoins elektronisch geschaffen und verwahrt. Über komplizierte Formeln und mit starker Verschlüsselung berechnen Computer die Währung. Sie werden also mit Hilfe einer Software generiert.

Wie auch andere Kryptowährungen unterliegen Bitcoins keiner zentralen oder staatlichen Kontrolle.

Hoher Energieverbrauch bei der Herstellung von Kryptogeld

Die Sicherheitssysteme von Kryptogeld Währungen basieren darauf, dass für jedermann ein Kontenbuch einsehbar ist, dessen Einträge alle paar Minuten durch einen komplizierten Sicherheitscode vor Manipulation geschützt sind. Diesen Sicherheitscode kann nur knacken, wer in der Lage ist Abermilliarden von Kombinationen zu testen und so den richtigen Code zu finden.

Die Erzeugung von Bitcoins, auch Bitcoinmining genannt, besteht darin, mit Hochleistungsrechnern jeweils den richtigen Code zu suchen. Dabei steht man im Wettbewerb mit allen anderen auf dem Globus, die dasselbe wollen. Der Erste, der erfolgreich ist, bekommt eine Gutschrift von zum Beispiel 13 Bitcoins. Diese haben einen Kurswert, der zwischen 15 und 20.000 € schwankt.

Der Wettlauf hat dazu geführt, dass seit 2008, dem Start dieses Systems ein globales Netzwerk von Hochleistungsrechnern installiert wurde, dessen kombinierte Rechenkraft bereits 13 Exa-Hashes überschritten hat. Jede Sekunde werden über 10 Trillionen Codes ausprobiert.

Kühlleistung der Hochleistungsrechner als Energiefresser

Bitcoinmining verschlingt unglaubliche Mengen an Energie für die erforderliche Kühlleistung der Hochleistungsrechner, die 24 Stunden am Tag nach Bitcoins schürfen. Hinzu kommt der Energieverbrauch für den Geldverkehr: tausende Computer prüfen und sichern mit Verschlüsselungsalgorithmen jede Bitcoin-Überweisung.

Herkömmliche Bankensysteme schaffen und verteilen Geld mit einem äußerst aufwändigen menschlichen Kontrollsystem an Wirtschafts-und Rechnungsprüfer, IT Experten und staatlicher Aufsicht. Dennoch benötigt die Erzeugung von Bitcoins sehr viel mehr Energie als herkömmliche Zahlungssysteme. Hinzu kommt der CO2 Ausstoß. Denn Bitcoins werden vor allem in Ländern gewonnen, die ihre Energie billig produzieren – meist aus Kohle.

Kohlendioxidemissionen durch Bitcoins

Die Erzeugung von Bitcoins verschlingt bereits jetzt weltweit so viel Energie wie ein kleinerer Staat. Wenn nicht andere Verfahren der Kryptographie eingesetzt werden wird die Erzeugung von Kryptowährungen schon in wenigen Jahren mehr Kohlendioxidemissionen verursachen als die Weltgemeinschaft einsparen kann. Jeder Häuslebauer, Autofahrer und EEG-Umlagezahler dürfte die Stirn runzeln über den neuen Klimakiller.

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