Dieselpest: Was tun gegen Mikrobenwachstum, Pilze und Bakterien im Dieseltank?
29.05.2018 - Verstopfte Kraftstofffilter sind keine Seltenheit, auch bei sachgemäßer Wartung und dem regelmäßigen Austausch von Verschleißteilen. Die Ursache solcher Filterverstopfungen, die insbesondere nach längeren Stillstandzeiten auftreten, können Mikroorganismen wie Bakterien oder Hefen (Pilze) im Dieselkraftstoff sein (Mikrobenwachstum), auch Dieselpest genannt.
Mikroorganismen sind überall. Sie besiedeln in Form von Pilzen, Viren und Bakterien die Erde, Menschen, Tiere und Pflanzen. Sie helfen bei der Verdauung, geben der Haut einen wirksamen Oberflächenschutz oder arbeiten in Kläranlagen gezielt an der Aufbereitung des Wassers. Ihre unkontrollierte Vermehrung bereitet jedoch häufig Probleme.
Bioschlamm im Dieselkraftstoff
Treten Mikroorganismen wie Bakterien, Hefen oder Schimmelpilze im Dieselkraftstoff mit sichtbarer Bildung eines Bioschlamms aus, spricht man von einer Dieselpest. Der gebildete Bioschlamm verursacht Verstopfungen von Filtern und Treibstoffleitungen und behindert den Fluss des Dieselkraftstoffes zum Motor. Funktionsstörungen von Dieselantrieben sind die Folge.
- Qualitätsverluste des Diesel- und Schmieröls
- Materialschäden an Tankwänden, Rohren und Filterelementen
- Korrosionsschäden (Biokorrosion)
- Verstopfung von Filterelementen, Diesel- und Ölleitungen sowie Wasserabscheider und Einspritzpumpen
- Beschädigung von Tank und Treibstoffsystem
Dieselpest: Mikrobenwachstum im Dieseltank vorbeugen und wirksam bekämpfen
Wer die Prophylaxe verpasst hat, muss wirksam gegen das Mikrobenwachstum im Tank ankämpfen.
Mikroorganismen benötigen zu Ihrer Vermehrung Wasser. Davon sind in normgerechten Kraftstoff nach EN590 bis zu 0,2 ccm pro Liter (= 200ppm) enthalten, aber nur ein Drittel gelöst. Der Rest setzt sich am Boden des Tanks ab. Hinzu kommen nicht unerhebliche Mengen an Kondensat, das sich bei Temperaturschwankungen an den Wänden eines teilgefüllten Kraftstofftanks niederschlägt und irgendwann am Boden landet.
In der Phase zwischen Wasser und Dieselkraftstoff entsteht dann der Nährboden für Mikroorganismen. Sie bilden einen zähflüssigen Schlamm, der Kraftstofffilter an Dieseltankanlagen und Motoren verstopfen kann.
Maßnahmen zum Vorbeugen und Bekämpfen des mikrobiellen Wachstums im Kraftstoff:
- Im Rahmen der Wartung sollte der Kraftstofffilter von Tankanlage und/oder Fahrzeug regelmäßig entwässert werden um Verkeimung zu vermeiden.
- Zusätzlich vermindert ein voller Tank die Kondensatbildung durch abkühlende, feuchte Ausgleichsluft.
- Falls möglich kann außerdem der Tank über den Bodenablass entwässert werden
Unsere Empfehlung: Zusätzlich ist es hilfreich, den Tank in regelmäßigen Abständen leerzufahren um Sedimente, Schlamm und Wasser aus den Tank entfernen zu können.
Seitdem ein fester Prozentsatz an Biodiesel im Dieselkraftstoff gesetzlich vorgeschrieben ist, kann ein vermehrtes Wachstum von Bakterien und Pilzen festgestellt werden. Hier setzen neue Kraftstoffe, wie z.B. Shell FuelSave Diesel (FSD) an.
- Besondere Technologien und Additive wie die Antifouling-Komponente schützen den Diesel vor Verschlammung durch Mikroorganismen und Sedimente.
- Die neue Formel des Shell FSD sorgt für eine verbesserte Oxidationsbeständigkeit und stabile Kraftstoffqualität bei Verwendung von Biokomponenten.
- Shell FuelSave Diesel senkt das Risiko von Ablagerungen und Filterverstopfung und erhöht die Zuverlässigkeit von Motoren und Maschinen.
Unser Tipp: Vor der Umstellung auf einen neuen Kraftstoff in besserer Qualität empfehlen wir eine Tankreinigung.
Ist ein Tank bereits mikrobiell kontaminiert bzw. von der Dieselpest befallen, müssen die Bakterien abgetötet werden. Dazu eignen sich verschiedene Konservierungsmittel, wie z.B. grotamar® 82.
Unsere Empfehlung:
- Reinigen Sie Ihren Tank nach der Behandlung, damit die abgetöteten Mikroorganismen und der abgelöste Bioschlamm nicht die Filter von Tank und Fahrzeugen verstopfen und einen baldigen Filtertausch erfordern
- Bei starker Verunreinigung reinigen Sie Ihr Kraftstoffsystem (Tank, Leitungen, Filter) am besten zusätzlich auch vor der Behandlung. So werden auch hartnäckige Bioschlammablagerungen entfernt sowie einer erneuten Kontamination vorgebeugt
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